Ordnungstheorie


Die deutsche Ordnungspolitik konzentriert sich auf ein Marktsystem, das sowohl den Sozialismus und die zentral geplante Wirtschaft auf der einen Seite als auch den Laissez-faire-Kapitalismus auf der anderen Seite ablehnt. Im Gegensatz zu diesen beiden Extremen verbindet die Ordnungspolitik privates Unternehmertum mit staatlich gelenkten Maßnahmen, um fairen Wettbewerb, niedrige Inflation und soziale Wohlfahrt zu gewährleisten.


Der vielleicht beste theoretische Ansatz zur Marktwirtschaftsordnung stammt von Walter Eucken (1952/90). Er umfasst einen regulatorischen Rahmen für ein funktionierendes Preissystem, Währungsstabilität, Vertragsfreiheit und Privateigentum, offene Märkte, aber auch das Prinzip der Haftung und das Prinzip der Konstanz der Wirtschaftspolitik. Diese konstitutiven Prinzipien werden von sogenannten regulativen Prinzipien begleitet, wie der Notwendigkeit einer strengen Wettbewerbspolitik, der Internalisierung externer Effekte und einigen sozialen Maßnahmen. Walter Euckens Ideen waren (mit einigen Modifikationen) der Motor für die Schaffung der deutschen Sozialmarktwirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg und ihre Funktionsweise im Hinblick auf das anschließende „Wirtschaftswunder”.


In Wirklichkeit wurde die soziale Marktwirtschaft in Westdeutschland von Ludwig Erhard, dem ersten Wirtschaftsdirektor in den westlichen Besatzungszonen, dann Wirtschaftsminister und später in den 1960er Jahren Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, geschaffen und umgesetzt – so begann die Entwicklung eines ordoliberalen Ansatzes.

Quellen / Literatur:

Eucken, Walter (1952/90) „Grundsätze der Wirtschaftspolitik“, 6th ed., Tübingen.

Geschichte der Theorie

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